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Husten beim Hund

Husten  beim Hund

Husten beim Hund – jetzt ist Winter!

Der Winter bietet nicht nur für den Menschen das klassische Erkältungswetter – es schnieft und hüstelt an jeder Ecke, und die Gefahr einer Ansteckung lauert überall. Doch was, wenn auch der vierbeinige Hausgenosse plötzlich anfängt krächzend zu husten? Hat er sich auch erkältet oder gar von seinem Menschen angesteckt?

Husten beim Hund kann viele Ursachen haben – schließlich handelt es sich dabei um einen durchaus zweckmäßigen Abwehrmechanismus der Atemwege, denn der Körper versucht, sich auf diesem Wege von Fremdkörpern aller Art zu befreien. Darum muss bei plötzlichem und sehr starkem Husten immer auch daran gedacht werden, dass ein Fremdkörper, zum Beispiel Splitter von einem Stock, Knochenstücke oder Grannen, im Hundehals stecken. Darüber hinaus gibt es natürlich eine ganze Reihe von Erkrankungen, die Husten auslösen können, so zum Beispiel Herzerkrankungen. Die Ursache des Hustens festzustellen, ist selbst für einen erfahrenen Kleintierpraktiker nicht immer einfach, eine gründliche Untersuchung ist darum zur Abklärung stets notwendig.

Eine häufige Ursache für Husten – ähnlich dem menschlichen Erkältungshusten – ist eine Infektion der oberen Atemwege. Trockener und keuchender Husten über mehrere Tage, begleitet von starkem Würgereiz mit und ohne schleimig-schaumigen Auswurf können auf den sogenannten Zwingerhusten hindeuten. Die Bezeichnung ist für viele Tierhalter irritierend: Sie bezieht sich darauf, dass gerade dort, wo viele Hunde gehalten werden – also in Hundepensionen, Tierheimen oder früher in Hundezwingern – die Krankheit durch die hohe Ansteckungsgefahr besonders verbreitet war und ist.

Die Erreger, Viren und verschiedenen Bakterien, werden durch Tröpfcheninfektion übertragen, d.h. infizierte Tiere niesen oder husten und stecken so andere Hunde an. Gefährdet sind also besonders Tiere, die auf Hundespielwiesen viel Kontakt mit Artgenossen haben, und das sind in der Regel Wohnungs- und keine Zwingerhunde.
Vor allem junge Hunde, die in der Regel mit viel Körperkontakt wie dem Belecken der Schnauze des vierbeiniges Freundes toben und spielen, „holen“ sich hier gerne mal die nötigen Keime, um ein paar Tage später mit plötzlichem Husten im Körbchen zu liegen.

Dr.med.vet. Astrid Schubert, Leiterin des Tiergesundheitszentrums München: „Der plötzliche Einsatz des Hustens mitsamt Würgereiz ist oft so überraschend und heftig, daß viele Besitzer sicher sind, daß der Hund einen Fremdkörper im Hals hat. Manchmal wirkt der Husten eher wie ein Erbrechen. Aber es wird kein Futter sondern nur eine mehr oder minder große Menge Schleim ausgehustet. Auch fehlt das für das Erbrechen sonst übliche „Pumpen“, um den Mageninhalt zu leeren.“
Ob Fremdkörper oder Infektion – bei starkem Husten- und Würgereiz sollte man den Hund so schnell wie möglich zum Tierarzt bringen. Der Zwingerhustenkomplex, wie es fachlich heißt, kann bis zu zwei Wochen andauern. Gesellt sich eine bakterielle Infektion dazu muß sogar mit einem Antibiotikum behandelt werden. Ganz wichtig ist es, den kranken Hund in dieser Zeit möglichst ruhig zu halten, damit aus dem Husten nicht noch eine Lungenentzündung wird. Außerdem muss er konsequent von anderen Tieren ferngehalten werden, damit sich diese nicht anstecken.

Zu einer Impfung rät der Tierarzt, wenn der Hund sehr viel Kontakt zu anderen Tieren hat. Eine Großstadt wie München ist sogenanntes „Endemisches Gebiet“, d.h. hier gibt es zu jeder Zeit Träger der Infektionserreger und damit macht die Impfung in jedem Fall Sinn. Geimpft werden sollte, weil man die Keime, wenn sie einmal das Tier befallen haben, oft schwer wieder loswird. Die Impfstoffe sind ein guter Schutz, decken aber nicht das gesamte Erregerspektrum des Zwingerhustenkomplexes ab, somit garantiert die Impfung nicht den hundertprozentigen Schutz, ist aber in jedem Fall besser als keine Impfung.