Mein Kaninchen frisst nicht mehr – was ist zu tun?
Nicht fressende Kaninchen sind ein Notfall
Ein Kaninchen, dass nicht frisst sollte immer als ein Notfall behandelt werden – bitte warten Sie niemals mit der Vorstellung beim Tierarzt. Wenn sich zusätzlich das Kaninchen in eine Ecke zurückzieht und sich nicht mehr bewegen mag, dann ist es 5 vor 12 für den Gang zum Tierarzt.
Warum?
Gesunde Kaninchen fressen im Grunde genommen ständig – denn der Magendarmtrakt von Kaninchen ist darauf spezialisiert große Mengen rohfaserreicher Nahrung zu verdauen. Ein normaler Futtervorschub ist nur gewährleistet, wenn Kaninchen gut fressen und dabei immer wieder Futter in den Darm nachgeschoben wird. Wenn ein Kaninchen nicht frisst, beginnt ein Teufelskreis: Das Futter beginnt im Darmtrakt zu gären, es kommt zu Blähungen und Bauchschmerzen. Die Appetitlosigkeit wird verstärkt und der Futtervorschub kommt ganz zu erliegen. Eine sogenannte „gastrointestinale Stase“ ist die Folge und wird zu einem lebensbedrohlichen Zustand. Wir Tierärzte vom TGZ setzen alles daran diesen Teufelskreis zu unterbrechen und die Grundursache für die Appetitlosigkeit zu finden.
Auch Stress-Situationen (z.B. während eines längeren Transports oder während eines Umzugs) können in Kombination mit Nahrungsentzug zum Entstehen einer gastrointestinalen Stase führen. Bitte legen Sie Ihrem Liebling daher immer etwas Heu und wasserreiches Gemüse (z.B. ein Stück Salatgurke) mit in die Transportbox. Beim Transport zum Tierarzt ist es egal ob es sich um eine Routineuntersuchung handelt oder um einen operativen Eingriff, denn Kaninchen und Meerschweinchen sollen so lange wie möglich vor einer Narkose fressen dürfen.