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Die vier häufigsten Vergiftungen an Weihnachten

Oh, Du gefährliche Weihnachtszeit !

 

Vergiftungen bei Hunden und Katzen

Die vier häufigsten Vergiftungen bei Hunden und Katzen

 

Schokolade, Rosinen und Lametta sind besonders gefährlich

Was für uns eine besinnliche Zeit mit lauter Leckereien und schöner Adventsdekoration ist, ist für unsere Lieblinge häufig gefährlich! Hunde naschen oft Schokolade oder Gebäck mit Rosinen und Katzen verschlucken im Spiel Lametta und bunte Geschenkbänder.

All dies kann unseren Vierbeinern schnell zum Verhängnis werden – mit oftmals tödlichen Folgen.


 

 Erste Falle: Schokolade

Schokolade hat an Weihnachten Hochkonjunktur. Bei uns bedroht sie höchstens unsere schlanke Figur, aber nicht unser Leben. Für Hunde und Katzen aber ist sie giftig, unter Umständen sogar tödlich!

Das liegt an dem im Kakao enthaltenen Theobromin. Für den Menschen ist dieser Stoff ungefährlich,  Hunde und Katzen können ihn aber nicht ausscheiden und vergiften sich damit. Deshalb gilt die Regel: je dunkler die Schokolade, desto gefährlicher. Bei einer Schokolade mit 90% Kakao-Gehalt reichen unter Umständen schon wenige Riegel, um zum Beispiel einen kleinen Hund zu töten.

Symptome sind Nervosität, Hecheln, starke Unruhe, Herz-Kreislauf-Symptome. Die Symptome treten auf, sobald der Stoff vom Körper aufgenommen wurde. Sie sollten aber nicht erst warten, ob Ihr Tier Symptome zeigt, sondern gleich Ihren Tierarzt aufsuchen. Noch besser ist es natürlich, die Leckereien außerhalb der Reichweite Ihres Hundes aufzubewahren.

 

Zweite Falle: Rosinen (und Trauben)

Für Ihren Hund nicht minder gefährlich sind Rosinen, die oft in Stollen enthalten sind. Schon kleine Mengen, als Faustregel gelten 5 Rosinen (ca 2,8 g) je Kilo Körpergewicht, können zu schwersten Komplikationen führen.

Im Ernstfall droht ein lebensgefährliches Nierenversagen. Als Symptome können unter anderem apathisches Verhalten, Erbrechen, Durchfall sowie Probleme beim Urinabsatz auftreten.

 

Was tun, wenn Ihr Liebling Schokolade oder Rosinenstollen stibitzt hat?

Keine Panik, bewahren Sie auch andere vor unüberlegten Handlungen. Dennoch gilt: Jede Minute zählt! Wenn Sie Kohletabletten zu Hause haben, geben Sie Ihrem Hund die passende Dosis davon (siehe unten). Fahren Sie umgehend zum Tierarzt, um Ihr Tier behandeln zu lassen. Beim Tierarzt nennen Sie möglichst genau den Zeitpunkt, wann Ihr Tier die giftigen Substanzen aufgenommen hat und bringen Sie nach Möglichkeit Reste und Verpackungen mit. So kann Ihr Tierarzt die Situation besser einschätzen.

 

Wichtig: Für alle Fälle immer Aktivkohletabletten von Ihrem Tierarzt für Ihren Hund schon dosiert zu Hause haben

Aktivkohle verhindert, das giftige Substanzen resorbiert werden. Da in diesen Fällen jede Minute zählt, ist es natürlich sinnvoll, die Resorption auch schon zu verhindern, bevor man sich auf den Weg zum Tierarzt macht. Umso schneller das Gift an Aktivkohle gebunden wird, umso besser. Halten Sie also immer einen schon für Ihren Hund abgezählten Vorrat zu Hause und beschriften Sie das Päckchen mit „Kohle für Vergiftungsnotfall – Balu“. So können Sie schnell handeln und verrechnen sich nicht in der Hektik des Moments. Danach aber ab zum Tierarzt. Denn Kohletabletten allein sind keine vollständige Therapie bei Vergiftungen.

 

 

Vorsicht: Der Trick, durch Salzwasser zu erbrechen, funktioniert nicht bei Hund und Katze!

Hunde und Katzen erbrechen sich NICHT durch die Aufnahme von Salzwasser – sie werden durch die viel zu hohe Salzaufnahme in ein tödliches Nierenversagen getrieben. Also: Kein Salzwasser als Erste-Hilfe-Maßnahme!

 

Dritte Falle: Geschenkbänder, Schnüre und Lametta

Gerade Katzen spielen gerne mit den langen Bändern, die wir für die Verpackung von Geschenken verwendet haben. Werden diese Bänder verschluckt – das kommt bei Katzen leider häufig vor – können sie unter Umständen zu einem Auffädeln des Darms und schließlich zu einem Darmverschluß führen. Auch diese Komplikation kann lebensbedrohlich sein.

Lassen Sie daher in der Weihnachtszeit – und nicht nur dann – am besten keine Geschenkbänder oder Schnüre zur Befestigung der Dekoration herumliegen.

 

Bleivergiftung von Katzen durch Lametta

 

Lametta ist eine tückische Dekoration. Das so genannte Stanniollametta kann Blei enthalten – es soll dafür sorgen, dass das Lametta besser fällt. Somit kann es beim Verschlucken des Lamettas zu einer gefährlichen Schwermetallvergiftung mit Blei kommen.

Wurde das Blei einmal aus dem Darm resorbiert, ist es nicht einfach, das giftige Metall wieder aus dem Körper zu bekommen. Aus diesem Grunde gilt auch hier: Schnell zum Tierarzt! Oder noch besser: Auf Lametta als Dekoration sollten Sie aus Liebe zu Ihrer Katze besser verzichten.

 

Vierte Falle: Christbaumkugeln und verschluckte Fremdkörper

Was tun, wenn eine Christbaumkugel zerbissen und teils verschluckt wurde? Bei scharfkantigen Fremdkörpern aller Art ist die beste Sofortmaßnahme, viel Sauerkraut zu füttern. Das Sauerkraut umwickelt die Fragmente und schützt auf dem Weg zum Tierarzt die Mageninnenwände vor Verletzungen. Der Besuch beim Tierarzt ist unbedingt notwendig, denn Sauerkraut allein kann natürlich nicht vor Verletzungen schützen, die auf der Passage der Splitter durch den langen Verdauungstrakt entstehen können.

Ganz wichtig: Sammeln Sie ein, was von der Christbaumkugel noch übrig und nehmen Sie die Reste mit zum Tierarzt. So kann am Besten bestimmt werden welche Menge vom Tier verschluckt wurde.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen einige wichtige Tipps und Hinweise geben, damit Ihr besinnliches Weihnachtsfest und der Jahreswechsel nicht durch einen vermeidbaren Notfall gestört werden.

 

Das Team des Tiergesundheitszentrums München wünscht Ihnen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

November 17, 2016